Schwarzwurzel, liegend ...
Das aktuelle Garten-Koch-Event schlägt diesmal ein fast vergessenes Gemüse vor: die Schwarzwurzel. Bei denen geht es mir wie manchen Kindern mit der Milch aus Tüten: Schwarzwurzeln kannte ich früher nur aus dem Glas und hatte keinerlei Vorstellung, wie sie eigentlich aussehen. Interessanterweise stand immer "Schwarzwurzel, liegend" auf den Etiketten. Seit meiner Kindheit suche ich nun stehende Schwarzwurzeln ...
Irgendwo hatte ich mal gelesen, daß Schwarzwurzel auch "Spargel für Arme" genannt wird. Witzigerweise ist es mittlerweile einfacher, zu fast jeder Jahreszeit frischen Spargel zu bekommen als Schwarzwurzel. Aber politisch völlig korrekt gab es bei uns letztes Weihnachten statt Spargel aus Peru frische Schwarzwurzel mit Serranoschinken und Blätterteigstreifen umwickelt aus dem Backofen.
Sehr zu empfehlen.
Jeder hatte mich im Vorfeld (sowohl an Weihnachten als auch jetzt wieder) gewarnt, daß Schwarzwurzel-Schälen durch die austretende, klebrige, fleckenverursachende Milch eine unangenehme Tätigkeit sei.
Hmm, kann ich so nicht ganz nachempfinden: Man nehme ein großes und ein kleineres Brettchen (ausnahmsweise aus Plastik, die können in die Spülmaschine). Die Schwarzwurzel wird flach auf das große Brettchen gelegt und mit der linken Hand an einem Ende festgehalten. Mit der anderen Hand kann jetzt mit einem Sparschäler die Schale bequem der Länge nach entfernt werden, dabei die Schwarzwurzel immer ein Stück drehen. Immer noch mit der linken Hand haltend kurz unter fließendem Wasser abspülen, um die Schalen- und Erdreste zu entfernen. Auf das zweite (saubere) Brettchen legen und in Stücke schneiden. Das Endstück in der linken Hand wegschmeißen. Die geschnittenen Stücke in einen Topf mit Wasser und Zitronensaft oder Essig geben. Die Schalen vom großen Brettchen entfernen und mit der nächsten Schwarzwurzel weitermachen.
Außer ein bißchen Erde am linken Daumen und Zeigefinger hatte ich keinerlei Flecken, auch nicht in der Küche.
Da die Kombination von luftgetrocknetem Schinken und Schwarzwurzel so gut geschmeckt hatte, habe ich sie wieder aufgegriffen, diesmal auf einer Pizza:
Währenddessen für die Schwarzwurzeln einen Topf mit Wasser und Zitronensaft bereitstellen. Die Schwarzwurzeln schälen (s.o.) und in ca. 3-4cm lange Stücke schneiden. Dicke Stücke ggf. der Länge nach halbieren. Im Wasser zum Kochen bringen, salzen und ca. 10 Minuten kochen lassen. Die Schwarzwurzel-Stücke müssen nicht ganz weich werden, da sie ja noch in den Backofen kommen.
Den Teig auf dem mit Backpapier belegten Backblech ausrollen und gleichmäßig mit der Tomatensauce bestreichen.
Die Schinkenscheiben mit der Hand in einigermaßen gleichmäßige Stücke reißen. Den Käse erst in Scheiben und dann in Stücke schneiden. Die obere Hälfte der Pizza mit der Hälfte des luftgetrockneten Schinkens belegen, die untere mit der Hälfte des gekochten. Die linke Hälfte bekommt die Hälfte des Käses ab, die rechte nicht.
Die Schwarzwurzel-Stücke gleichmäßig über die ganze Pizza verteilen. Dann die anderen Hälften der Schinken und des Käses in die selben(!) Quadranten locker über Schwarzwurzeln verteilen.
Im vorgeheizten Backofen (200°C / Umluft 180°) eine gute Viertelstunde backen. (Dies waren die Angaben für die Fertigpizza, eigener Teig benötigt ggf. andere Zeiten.)
Währenddessen den Rucola putzen. Am Ende der Backzeit den Rucola auf der Pizza verteilen und noch einmal für 1-2 Minuten in den Backofen.
- Schwarzwurzeln enthalten wie die Topinambur-Knollen Inulin. Das erklärt das leichte Bauchrumoren am Tag drauf.
Irgendwo hatte ich mal gelesen, daß Schwarzwurzel auch "Spargel für Arme" genannt wird. Witzigerweise ist es mittlerweile einfacher, zu fast jeder Jahreszeit frischen Spargel zu bekommen als Schwarzwurzel. Aber politisch völlig korrekt gab es bei uns letztes Weihnachten statt Spargel aus Peru frische Schwarzwurzel mit Serranoschinken und Blätterteigstreifen umwickelt aus dem Backofen.
Sehr zu empfehlen.
Jeder hatte mich im Vorfeld (sowohl an Weihnachten als auch jetzt wieder) gewarnt, daß Schwarzwurzel-Schälen durch die austretende, klebrige, fleckenverursachende Milch eine unangenehme Tätigkeit sei.
Hmm, kann ich so nicht ganz nachempfinden: Man nehme ein großes und ein kleineres Brettchen (ausnahmsweise aus Plastik, die können in die Spülmaschine). Die Schwarzwurzel wird flach auf das große Brettchen gelegt und mit der linken Hand an einem Ende festgehalten. Mit der anderen Hand kann jetzt mit einem Sparschäler die Schale bequem der Länge nach entfernt werden, dabei die Schwarzwurzel immer ein Stück drehen. Immer noch mit der linken Hand haltend kurz unter fließendem Wasser abspülen, um die Schalen- und Erdreste zu entfernen. Auf das zweite (saubere) Brettchen legen und in Stücke schneiden. Das Endstück in der linken Hand wegschmeißen. Die geschnittenen Stücke in einen Topf mit Wasser und Zitronensaft oder Essig geben. Die Schalen vom großen Brettchen entfernen und mit der nächsten Schwarzwurzel weitermachen.
Außer ein bißchen Erde am linken Daumen und Zeigefinger hatte ich keinerlei Flecken, auch nicht in der Küche.
Da die Kombination von luftgetrocknetem Schinken und Schwarzwurzel so gut geschmeckt hatte, habe ich sie wieder aufgegriffen, diesmal auf einer Pizza:
Schwarzwurzel-Pizza
Quellenangabe: | 25.02.2008 von Sus |
Kategorien: | Pizza, Schwarzwurzel |
Mengenangaben für: | 4 Portionen |
Zutaten:
1 | Packung | Pizza-Fertigteig für ein Blech |
oder | ||
2 | Stunden | Zeit |
und Mehl, Hefe, Öl, Wasser, Salz | ||
Belag: | ||
1 | große Dose | Tomaten |
1 | kleine | Knoblauchzehe |
1/2 | Teelöffel | Oregano |
1/2 | Teelöffel | Majoran |
Salz, Pfeffer | ||
750 | Gramm | Schwarzwurzel |
1 | Teelöffel | Zitronensaft |
100-150 | Gramm | Luftgetrockneter Schinken |
100-150 | Gramm | Gekochter Schinken, würzig |
100 | Gramm | Ziegengouda am Stück |
100 | Gramm | Rucola |
Zubereitung:
Die grob zerkleinerten Tomaten in einem kleinen Topf mit dem kleingehackten Knoblauch und den Gewürzen köchelnd reduzieren.Währenddessen für die Schwarzwurzeln einen Topf mit Wasser und Zitronensaft bereitstellen. Die Schwarzwurzeln schälen (s.o.) und in ca. 3-4cm lange Stücke schneiden. Dicke Stücke ggf. der Länge nach halbieren. Im Wasser zum Kochen bringen, salzen und ca. 10 Minuten kochen lassen. Die Schwarzwurzel-Stücke müssen nicht ganz weich werden, da sie ja noch in den Backofen kommen.
Den Teig auf dem mit Backpapier belegten Backblech ausrollen und gleichmäßig mit der Tomatensauce bestreichen.
Die Schinkenscheiben mit der Hand in einigermaßen gleichmäßige Stücke reißen. Den Käse erst in Scheiben und dann in Stücke schneiden. Die obere Hälfte der Pizza mit der Hälfte des luftgetrockneten Schinkens belegen, die untere mit der Hälfte des gekochten. Die linke Hälfte bekommt die Hälfte des Käses ab, die rechte nicht.
Die Schwarzwurzel-Stücke gleichmäßig über die ganze Pizza verteilen. Dann die anderen Hälften der Schinken und des Käses in die selben(!) Quadranten locker über Schwarzwurzeln verteilen.
Im vorgeheizten Backofen (200°C / Umluft 180°) eine gute Viertelstunde backen. (Dies waren die Angaben für die Fertigpizza, eigener Teig benötigt ggf. andere Zeiten.)
Währenddessen den Rucola putzen. Am Ende der Backzeit den Rucola auf der Pizza verteilen und noch einmal für 1-2 Minuten in den Backofen.
Anmerkung:
- Die Aufteilung der Pizza in Quadranten berücksichtigt die Tatsache, daß der Liebste keinen Käse mag, und ich kurzfristig auch gekochten Schinken ausprobieren wollte.- Schwarzwurzeln enthalten wie die Topinambur-Knollen Inulin. Das erklärt das leichte Bauchrumoren am Tag drauf.
Corum - Donnerstag, 28. Februar 2008, 13:20
|Kochen, Backen und Genießen|
Das Foto sieht ja super aus, da würde ich am liebsten gleich kräftig zufassen!
Dein Text gefällt mir auch gut, ich kannte die auch nur aus dem Glas. Das mit dem Inulin wußte ich nicht, uns waren nur die Folgen aufgefallen... ;-)